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Thema 9: Die Rückgewinnung der Luzerner Geschütze führt zur Schlacht von Schwaderloh |
11. April 1499
Es
brauchte erhebliche Überredungskünste des Luzerner Fähnrichs Rudolf Haas, um
die lieben Miteidgenossen im Feldlager von Schwaderloh zur Aktion "Rückgewinnung
verlorener Feldschlangen" zu gewinnen. Doch schliesslich brechen etwa 1200 Eidgenossen
und Thurgauer auf und eilen 6 Kilometer weit durch den Wald nach Triboltingen.
Doch folgen wir den Worten Diebold Schillings: "...fielend doch vorerst nider
uf ire knü, bättenden nach ordnung ihr altvordern mit zerdanden armen jeglicher
fünff pater noster und ave Maria, rüeftend Gott und sin wirdige muter umb glück
an, stundent damit uff, fielend schnell wie die wütenden löwen starcks louffens
in ir vyend, strittend manlich und trostlich mit inen und sollichermass, das
sy von gnaden Gottes inen bald die Flucht angewunnend..."
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Der Chronist hat versucht, alle drei Phasen der Schlacht
in einem Bild unterzubringen: Ganz links treten die Eidgenossen aus dem
Wald des Seerückens, der ihren Eilmarsch verdeckt hat. Sie knien nieder
und beten mit "zertanen", also zum Kreuz ausgebreiteten Armen. Diese für
uns ungewöhnliche Gebetshaltung und das Gebet vor dem Kampf wird von Zeitzeugen
als eidgenössisches Ritual immer wieder beschrieben. In der Bildmitte
der Kampf bei Triboltingen, an der Spitze der Luzerner Venner Rudolf Haas.
Im Schlachtgetümmel die beiden blau-weiss markierten Luzerner Feldschlangen.
Auf der rechten Seite wenden sich die Schwäbischen zur Flucht gegen die
offenen Stadttore von Konstanz. Die zweitürmige bischöfliche Burg Gottlieben
im Hintergrund muss der Chronist gekannt haben, er hat sie sehr genau
und nicht nur als symbolische Burgendarstellung gezeichnet. |
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